Was macht die Saare Yachten so gut?
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Die erstklassigen Segeleigenschaften bei Starkwind
Im September 2012 hatten meine Frau und ich unsere erste Saare 41ac aus der Werft nach Eckernförde gesegelt. Die Tage waren schon deutlich kürzer, das Wetter herbstlich. Die Häfen waren leer und auch auf See waren praktisch keine Yachten mehr unterwegs.
Im Newsletter zur Hanseboot 2012 schrieb ich dann:
„Ne’ Sprayhood wär jetzt gut,
unter dieser Überschrift können wir unseren Überführungstörn der neuen Saare 41ac von Estland nach Eckernförde zusammenfassen. Die Sprayhood hat uns wirklich gefehlt, denn das Wetter war sehr herbstlich, viel Regen, sehr viel Wind (meist von vorn) und warm war es auch nicht.
So avancierten dann der hervorragend arbeitende Autopilot und die Heizung zu ganz wichtigen Ausrüstungsteilen und wurden sehr intensiv genutzt.
Wir waren zu Zweit und mehr als 50 % der Zeit hatten wir 7 Beaufort und zeitweise auch noch etwas mehr. Die Saare 41ac hat das alles bestens überstanden und meine Frau und mich sicher und schnell nach Eckernförde gebracht. Von Estland aus sind wir über Lettland (Ventspils, Pavilosta und Liepaja) nach Kleipeda in Litauen gesegelt. Für die 120 sm lange Überfahrt nach Polen (um die russischen Hoheitsgewässer herum) hatte der Wetterbericht akzeptable Bedingungen vorhergesagt. So sind wir dann am Abend in Kleipeda gestartet. Der Wind drehte leider nicht wie erhofft und statt 5 Beaufort waren es in der Nacht dann 15 Stunden lang 30 bis 42 kn Wind (7-8 Beaufort), 60 Grad am Wind, mit hoher Welle in stockdunkler Nacht. Gemütlich war das nicht und gerade auch dort wäre eine Sprayhood wirklich gut gewesen. Aber das Schiff hat das bestens gemeistert und so sind wir dann gleich noch etwas weiter bis nach Leba gefahren. Das waren dann insgesamt rund 150 sm in 19 Stunden. Danach wussten wir, wie sicher und unproblematisch die Saare 41ac auch bei viel Wind segelt und der Rest der Tour wurde bei etwas besserem Wetter dann auch deutlich entspannter.“
Thomas Nielsen
Spätestens nach dieser Tour wussten wir wie gut und sicher die Saare 41 auch bei starkem und stürmischem Wind und hoher Welle segelt. Der Autopilot steuert die Yacht perfekt, das Boot segelt schnell und setzt dabei sehr weich in die Wellen ein. Im Boot ist es gemütlich warm gewesen und sehr ruhig. Kein knarzendes Schott, kein Stöhnen der Verbände störte die kurzen Aufwärmphasen unter Deck. Wir segelten mitten auf der Ostsee bei entsprechend hoher Welle mit einem Kurs von etwa 60 Grad zum wahren Wind mit konstant 8,3 kn Fahrt. Nicht selten kam bei diesen Bedingungen Wasser über’s Deck geflogen, die feste Scheibe schütze uns ein wenig, die Sprayhood hätte wirklich geholfen. Da dies aber die Baunummer 01 der neuen Saare 41ac war und wir die Sprayhoods in Deutschland machen lassen (die Segelmacher in Deutschland machen die besten Sprayhoods) waren wir auf diesem Törn leider noch ohne den Spritzschutz unterwegs.
Warum nun segelt eine Saare Yacht auch unter diesen harten Bedingungen so gut und sicher, so schnell und dennoch ruhig und ausgeglichen? Neben dem perfekten Segelplan liegt die Antwort natürlich im Wesentlichen in den Linien des Rumpfes und am tief sitzenden Kiel mit einem sehr hohen Ballastanteil. Der für heutige Verhältnisse nicht sehr breite Rumpf und vor allem die nicht so weit ausladende Heckpartie tragen erheblich zu den guten Segeleigenschaften bei. Das Boot vertrimmt bei Kränkung nicht, fällt mit dem Bug nicht so tief ins Wasser und hebelt das Heck nicht aus.
Nur ganz geringe Ruderbewegungen sind notwendig um Kurs zu halten, daher steuert auch der Autopilot bei nur geringem Stromverbrauch so perfekt. Die runden Rumpflinien unter Wasser im Vorschiffsbereich sorgen für ein weiches Einsetzen in die Wellen, die Yacht wird bei hohen Wellen dadurch erheblich weniger abgebremst, stampfen in der Welle unterbleibt. |