Helgoland in Sicht – in knapp 5 Stunden ging es von Cuxhaven bei 6 Windstärken aus
Südwest nach Helgoland. Trotz widriger Bedingungen (Wind gegen Strom) hat unsere
Saare 38.2 die Etappe problemlos gemeistert und uns auch auf der etwas raueren
Nordsee zwischen Schaarhörn und Großem Vogelsand jederzeit ein sicheres Gefühl
vermittelt. Dem Rhythmus der Gezeiten folgend haben wir zwei Wochen lang die
Nordfriesischen Inseln bereist. Für jeden Törnabschnitt musste exakt berechnet
werden, wann welches Seegatt sicher passiert und zu welchem Zeitpunkt die Häfen
verlassen oder angelaufen werden konnten. Der Lohn der Mühen waren oft
frühmorgendliche Etappen in den Sonnenaufgang entlang der Sände, zwischen den
Inseln hindurch und entlang der Küste in herrlicher Ruhe, oft begleitet von neugierigen
Kegelrobben. Ein schöner mix aus Segeln mit Etmalen zwischen 35 und 50 sm sowie
Kultur und Natur auf den Inseln. Unsere Klappräder, sehr praktisch gestaut vorne in
der Segellast, wurden oft genutzt.
Trotz Ferienzeit gab es in allen Häfen freie Plätze, eine durchweg freundliche
Aufnahme und viele hilfreiche Tipps ortskundiger Segler. Mit 1,95 m Tiefgang sank
zumindest der Kiel rund um Niedrigwasser am Liegeplatz meist in den weichen Schlick
ein. Das war völlig problemlos, auch wenn die Anzeige auf dem Tiefenmesser mit 0,0
m anfangs etwas befremdet. Schon nach wenigen Tagen bekommt man ein gutes
Gefühl für die Wirkung der Gezeiten.
Das Segeln im Gezeitenrevier war eine spannende Erfahrung mit Lust auf Meer. Nicht
selten waren über 10 kn auf der Logge – toll.