Das Ruder auf einer Saare Yacht
Das Ruder ist auf jeder Segelyacht ein wichtiges und sicherheitsrelevantes Bauteil.
Ein gut berechnetes Profil, ein geeignetes Streckungsverhältnis, ein schmaler Spalt zwischen Rumpf und Ruder und maximale Festigkeit sind notwendig. Das Ruderblatt hat maßgeblichen Einfluss auf die Segeleigenschaften und auf das Steuerverhalten. Der Grad der Vor-Balancierung ist insbesondere für ein optimales und energiesparendes Steuerverhalten unter Autopilot wichtig. Aber auch für die Manövereigenschaften ist die Positionierung des Ruders entscheidend.
Zwei Ruderblätter bieten Vorteile beim Segeln bei im Heck sehr breiten Rümpfen bei starker Krängung. Allerdings ist die Mechanik zum Verbinden der beiden Ruder und der Steuerung aufwendig und etwas schwergängiger.
Ein Problem gibt es beim Manövrieren im Hafen auf engem Raum und gezielte Rückwärtsfahrt ist ohne Bug- und Heckstrahlruder nicht möglich. Der Propellerstrahl trifft nicht auf ein mittig angeordnetes Ruderblatt, sondern strömt zwischen den beiden Ruderblättern durch.
Ein Ruderblatt, mittig unter dem Rumpf, lässt auch eine Rückwärtsfahrt im Hafen einfach und zielgenau werden, das Boot dreht eng und die Anströmung vom Propeller ist perfekt.
Wir bauen ein Ruderblatt ein, dass tief genug in das Wasser ragt. Aber natürlich sind unsere Ruderblätter immer weniger tief als der Kiel, damit sie bei Grundberührungen nicht beschädigt werden.
In der Kombination von dem tief reichenden Ruderblatt, mit dem insgesamt nicht sehr breiten Rumpf einer Saare Yacht ist es fast nicht möglich, dass es am Ruderblatt zu den gefürchteten Strömungsabrissen und in der Folge dann zu „Sonnenschüssen“ (aus dem Ruder laufen) kommt.
Das Ruder einer Segelyacht ist großen Belastungen und Kräften ausgesetzt.
Bau der Ruderblätter
Die Ruderblätter für die 38er und 41er bauen wir selbst.
Dazu laminieren wir in zwei Formen einige Lagen Glasfaserlaminat mit Vinylesterharz. In die eine Seite wird der Ruderschaft eingelegt und auch mit mehreren Glaslagen anlaminiert.
Der Ruderschaft besteht bei unseren Yachten immer aus Edelstahl.
Der ist dann zwar deutlich schwerer, aber auch viel korrosionsresistenter. Die vielfach verwendeten Aluruderachsen sind sehr anfällig, insbesondere wenn kupferhaltige Unterwasserfarben verwendet werden.
Beide Seiten des Ruders werden miteinander verklebt und die beiden Formen sehr stabil miteinander verschraubt.
Es wird dann eine genau berechnete Menge flüssigen Epoxischaums in den Hohlraum gefüllt, der schnell expandiert und das gesamte Volumen mit einem hochfesten, wasserfesten Epoxischaum füllt.
Ein so gebautes Ruderblatt ist stabil und langlebig. Vinylester als Laminierharz und die Füllung mit Epoxischaum machen das Ruder osmoseresistent und die Welle aus Edelstahl lässt den bei Aluwellen häufigen Lochfraß nicht zu.